Begrüßung der neuen Erstklässler an der Martin-von-Adelsheim-Schule
Parkplatzmangel am Eckenberg, Schulranzen tragende Kinder am Samstag und aufgeregtes Stimmengewirr in der Sporthalle - jedem war sofort klar, dass für viele Kinder ein äußerst wichtiger Tag begonnen hat: Schulbeginn für 39 Erstklässler in Adelsheim.
Kaum saßen die Kinder mit gepacktem Schulranzen und gut gefüllten Schultüten auf ihren Plätzen, wurden sie auch schon musikalisch von den Zweitklässlern begrüßt: Willkommen bei uns im Haus. Der stimmgewaltige Chor sang unter der Leitung von Sigrid Albrecht
und wurde instrumental von Elise Schweizer und gesanglich von mehreren Eingangsstufenlehrerinnen unterstützt.
Die Rektorin der Schule Veronika Köpfle begrüßte alle Anwesenden im Namen der Schulgemeinschaft. Sie hob die Bedeutung des Tages hervor, der normalerweise nur einmal im Leben stattfindet: Die Kindergartenzeit ist zu Ende, die Kleinen gehören jetzt zu den Großen, ein neuer wichtiger Lebensabschnitt beginnt. Die Wichtigkeit des Tages zeigen die vielen Gäste, die gekommen waren: Eltern, Großeltern, Paten, Geschwister und die Ehrengäste Bürgermeister Klaus Gramlich, die Elternbeiratsvorsitzenden Friederike Madinsky und Ines Rauhe-Kolb und Ralf Remmler, den Vorsitzenden des Fördervereins. Damit die Schule gut beginnen kann, wurde ein schönes Programm für die Einschulungsfeier erarbeitet und eingeübt.
Schule, das bedeutet zu lernen, zu spielen, Freunde treffen, eine schöne Schulgemeinschaft haben. Einiges von dem, was man so in der Schule lernt, konnten die ABC-Schützen schon selbst beantworten. Frau Köpfle versprach ihnen, dass sie jeden Tag etwas Neues lernen werden und dass die Lehrerinnen und Lehrer viel dafür tun werden, die Kinder beim spannenden Lernen zu unterstützen. Sie verglich die Schule mit einem Film: Szenen wechseln (Sport, Mathe, Deutsch, Englisch usw.), aber im Unterschied zum Film schaut man nicht nur zu, sondern jeder Mitspieler ist ein Hauptdarsteller, denn es kommt auf jeden Schüler an, dass Schule erfolgreich sein kann und Freude macht.
An die Eltern gewandt, hob sie hervor, dass ein Mensch niemals so viel wie in der Kindheit lernt, was unsere Achtung verdient. Darüber hinaus müssen die Kinder Bezugspersonen verlassen und viel Neues verarbeiten. Sie brauchen dazu Vertrauenspersonen, die für sie da sind, behutsam auf sie eingehen und eine fürsorgliche Begleitung durch Eltern, die Kontakt zu ihren Kindern, aber auch zu deren Lehrern haben.
Nach dieser Begrüßungsansprache traten gleich zwei Gruppen der Gitarren-AG unter der Leitung von Christina Höhne auf: Die Anfänger spielten „Twice as much“, die Fortgeschrittenen trugen das Musikstück „Where are you now“ vor. Bevor dann die Piraten der Theater-AG (Leitung Sigrid Albrecht und Jennifer Volk) die Bühne enterten, begeisterten die Zweitklässler alle Zuschauer mit dem Bewegungslied „Listen to the elephant“.
Wozu soll ein Pirat lesen können? Das wurde schon bald deutlich. Der alte Kapitän ging in Rente. Wer soll sein Nachfolger sein? Was muss er können? Besonders stark sein? Besonders klug? Die Mannschaft entschied sich für den stärksten Piraten, der mit Hilfe eines Tauziehens ermittelt wurde. Ein Pirat, der meinte, dass manche Probleme aber besser mit Köpfchen gelöst werden, wurde kurzer Hand eingesperrt. Das lustige Piratenleben (selbst gedichtetes Lied, das von der Gitarren-AG begleitet wurde) scheiterte schon bald an der fehlenden Beute. Weder Schmuck noch Geld, nur eine vermeintliche Prinzessin wurden geschnappt. Bei ihrem Gepäck wurde immerhin eine Schatzkarte gefunden! Um den Schatz zu heben, mussten aber erst einmal die Buchstaben entziffert werden. Die Prinzessin soll lesen, aber das kann sie nicht! Dann kann sie auch keine echte Prinzessin sein. Zum Glück erinnerten sich die Piraten an ihr Mannschaftsmitglied unter Deck, denn mit seiner Hilfe kann das Rätsel gelöst werden und der Schatz wird gefunden. Die Piraten waren nun versorgt und hatten Zeit, endlich lesen zu lernen: E wie Enterhaken, Au wie Augenklappe, a wie aus: Ende – aus – Applaus!
„Das Lied über mich“ sangen die Zweitklässler und erhielten dafür riesigen Applaus, bevor Bürgermeister Klaus Gramlich die Erstklässler lobte: Heute müsst ihr lange sitzen, denn normalerweise wäre in der Schule schon längst eine Pause. Er begrüßte die neuen Schüler als neue Menschen in der Schule, die sich einbringen. Auch die Eltern bat er darum. Sie seien Erziehungsberechtigte und Erziehungsverpflichtete. Schule will Eltern bei ihrer Aufgabe unterstützen, aber nicht die Elternarbeit vollständig übernehmen.
Die Elternbeiratsvorsitzende Friederike Madinsky ging in ihrer Ansprache auf den Satz vieler Erwachsener „Der Ernst des Lebens beginnt“ ein. Sie las den Schülerinnen und Schülern das schöne Buch vom Schulbeginn vor, bei dem ein Mädchen den beschriebenen „Ernst“ kennen lernt: Es ist ihr Sitznachbar und er ist sehr nett! Sie bat die Kinder, sich wie das Mädchen im Buch überraschen zu lassen, was in der Schule so alles passiert.
Humorvoll nahm Ralf Remmler Bezug auf den Vergleich mit einem Film: Er wünschte den Schülern ein spannendes Schulprogramm, denn in der Schule kann man nicht so einfach selbst umschalten und sich durch das Programm zappen, bevor er die Gäste der Schulanfänger einlud, in der Halle die Bewirtung zu genießen, während die Erstklässler mit ihren Klassenlehrerinnen Andrea Auerbach und Fabienne Feil ihre erste Schulstunde erleben.